TRAVEL DIARY: Sri Lanka, Pt. 1

Ein Travel Diary fiel mir glaube ich noch nie so unglaublich schwer – nicht nur wegen der gigantischen Masse an Eindrücken, die wir gesammelt haben, sondern auch wegen der Diversität der Emotionen, die ich mit den Eindrücken verbinde. Weitere Worte möchte ich gar nicht verlieren, denn ich hoffe, ihr werdet im Text sehen, wie sehr ich oft zwischen Hier ist es wunderschön! und Wo bin ich hier hin geraten? schwanke. Aufgrund der Länge (ich kann mich wohl einfach nicht kurz fassen), wird es direkt mehrere Teile geben. Viel Spaß mit den ersten paar Tagen meiner Reise.

Ohne viele Worte über die Anreise zu verlieren (wir sind quasi über Nacht geflogen, was mich völlig aus der Bahn geworfen hat, da ich im Flieger nie schlafen kann), sind wir gegen Nachmittag in Colombo, Sri Lanka, gelandet. Glücklicherweise hatten wir einen Transfer zum Hotel, der uns innerhalb von zwei Stunden pünktlich zum Sonnenuntergang nach Aluthgama, an die Südwestküste der Insel im Indischen Ozean gebracht hat. Unser Hotel lag auf einer Landzunge und war nur per Boot erreichbar, was ich für das ruhige Urlaubsklima super fand. Unser Hotel war ein Mittelklassehotel, das ich grundsätzlich ganz schön fand – aber mehr dazu in einem separaten Hotel Review, das bald online geht.

Sonnenuntergang bei unserer Ankunft im Hotel Club Bentota

Nachdem wir den ersten Abend mit scharfem Essen, ein paar Drinks an der Hotelbar und frühem Schlafengehen verbracht hatten, trafen wir uns bereits am zweiten Tag auf dem Festland mit Sunil, den wir auf Empfehlung im Vorfeld für eine eventuelle Tour über mehrere Tage bereits angeschrieben hatten. Er zeigte uns die Strandgegend am Festland und versorgte uns direkt mit unserer ersten Kokosnuss, die in Form einer Maus süßer aussah, als sie schmeckte. Ich hatte zuvor noch nie eine frische Kokosnuss probiert und bin durch meinen ersten Versuch nicht unbedingt ein Fan geworden. Gerne hätte ich noch die typische grüne Kokosnuss probiert, hatte dazu aber leider nicht mehr die Gelegenheit.

Im Schatten eine Kokosnuss in Mausform schlürfen – muss man probiert haben!  

Unsere Abenteuertour startete direkt am nächsten Morgen um 5.30 Uhr. Für 210€ pro Person hatten wir Sunil als Guide und einen Fahrer mit Auto für zwei vollgepackte Tage, alle Eintrittsgelder sowie ein Hotel mit Halbpension gebucht. Wir haben unterwegs die Preise anderer Guides erfahren und wissen im Nachhinein, dass unser Preis sehr fair war. Andere Touristen haben deutlich mehr bezahlt. Allerdings konnten wir uns während der ganzen zwei Tage kein richtiges Bild unseres Guides machen. In einer Minute trank er mit uns Palmenschnaps mit Cola und philosophierte über Land und Leute, in der anderen hatten wir das Gefühl, er möchte uns durchreichen und möglichst viele Commissions mit uns verdienen. So waren wir nie komplett entspannt und hatten immer den Eindruck, dass das Geschäft mit Touris im Vordergrund steht. Dazu lest ihr im Verlauf dann aber noch mehr.

Ananas Farm

Wir hielten am frühen Morgen an einer kleinen Ananasfarm, bei der wir nicht nur einen leckeren Tee schlürfen konnten, sondern wir die frischeste und köstlichste Ananas frisch aufgeschnitten genießen durften. Ich kann nie wieder eine Ananas essen, ohne enttäuscht zu sein, glaube ich. Am liebsten hätte ich jetzt jeden Tag eine frische Ananas! Die Farmer führten uns durch die kleine Plantage und erklärten uns die verschiedenen Größen, wie Ananas angebaut werden und wie lange die Reifezeit ist. Wir sahen eine Menge und bekamen abschließend einen kleinen Ableger, um unsere eigene kleine Ananasfarm in Deutschland starten zu können. Mein brauner Daumen freut sich schon, das Projekt Ananas in den Sand zu setzen.

Babyananas auf der Ananas Farm

Auf der Weiterfahrt in Richtung Pinnawala Elefantenwaisenhaus konnten wir weiter unsere Eindrücke der ersten Tage formen: die Städte waren alle unglaublich dreckig und vermüllt, es schien überall Chaos zu herrschen und was man aus Indienreportagen in extrem kennt, passierte hier verkehrstechnisch ebenfalls. Unsere Eindrücke außerhalb des Hotels formten sich viel um die Gedanken Armut, unzureichende staatliche Unterstützung und Vermüllung. Wir lernten schnell, dass Freundlichkeit oft nur mit dem Reichen eines Geldscheines einherging und selbst dann erntete man als Tourist häufig noch böse Blicke. Im Elefantenwaisenhaus angekommen erreichte ich dann meine moralische Grenze und verletzte mich auch noch körperlich.

Elefanten beim Baden im Pinnawala Elephant Orphenage 

Direkt bei unserer Ankunft wurden wir gleich am Parkplatz von einer 18-köpfigen Elefantenhorde überrascht, die auf dem Weg vom Freigelände zum Baden im Fluss war. Ich hatte mich vorher schon über das Waisenhaus informiert und war daher nicht überrascht, als gleich mehrere Elefanten in schwere Ketten gelegt an uns vorbei marschierten, gefolgt von Wächtern mit spitzen Speeren, die die Tiere in Schach halten sollten. Man sah mir meinen kritischen Blick wohl an und versuchte, mich direkt zu beruhigen. In Ketten gelegt würden nur die Bullen in der Paarungszeit, die sonst durchdrehen und die Herde verrückt machen würden. Warum man die Tiere dann nicht separat von der Herde hält und diese nicht einfach zu anderen Zeiten zum Baden führt, konnte man mir nicht beantworten. Es blieb dauerhaft der Beigeschmack, dass das eigentlich schöne und sinnvolle Projekt, ausgesetzte und verwaiste Elefanten aus dem Dschungel aufzupäppeln und ihnen einen sicheren Lebensraum zu geben, inzwischen gänzlich zur Geldmaschine geworden ist und nur als reine Touristenattraktion dient, für die die Tiere vorgeführt werden. Mir taten einige der Tiere sehr leid und ich fragte mich, wer sich das ohne moralische Bedenken anschauen kann oder gar im Anschluss in einem der Vororte noch eine Runde zum Elefantenreiten geht. Das geht dann doch gegen meine Vorstellung von artgerechter Tierhaltung. Schön war es trotzdem, die Tiere – vor allem unheimlich viele Jungtiere – aus nächster Nähe zu sehen. Und zu fühlen!

Elefantenkuscheln im Pinnawala Elephant Orphanage

Wir überlegten gerade, mit welcher Summe wir die Wärter davon überzeugen wollten, mit den Tieren ein paar Bilder machen zu dürfen. Hautnah und so. Da wurden wir aufgescheucht und gebeten, uns schnell hinter die Absperrung zu begeben. Eine aggressive Elefantenmama war mit ihrem Baby auf dem Weg zum Wasser und schien alles umzurennen, was sich ihr den in Weg stellte. Schnell liefen wir also in Richtung Absperrung, da betrat Tollpatsch-Lena die Bühne. Zack, ausgerutscht, Knie aufgeschlagen. Erst dachte ich nicht, dass es allzu schlimm wäre – Schmerzen hatte ich keine. Aber als ich die vielen schockierten Blicke auf mein Bein bemerkte, sah an an mir herunter und musste feststellen, dass mir das Blut nur so das Bein herablief. Super. Arztraum abgeschlossen, keine Tücher in der Nähe und sich unter Touris mal Tempos zu geben oder Hilfe anzubieten schien neben dem Konzentrieren auf das Starren in Vergessenheit zu geraten. Provisorisch wuschen wir meine Wunde mit Wasser aus und unser Fahrer beklebte alles mit Wattebäuschen. Wie ich mir diese dann unter Tränen abends unter der Dusche aus der Wunde rausgezogen habe, brauche ich euch an dieser Stelle nicht weiter zu erzählen…

Elefanten beim Baden

Zwischen Hinfallen und Wunde verkleben schafften wir es aber noch, mit einem einigermaßen gereinigten Bein einen der Elefanten zu knuddeln. So ein eindrucksvolles Wesen, so stark und rau und diese putzigen Härchen auf dem Kopf. Ich hätte stundenlang mit dem schönen Tier schmusen können, aber unsere bezahlte Streicheluhr war nach ein paar Fotos abgelaufen und sofort bekam ich wieder ein schlechtes Gewissen, dass die Tiere – auch nicht gegen Geld – dafür gemacht sind, vom Menschen gestreichelt zu werden. Schön war es trotzdem. Wir marschierten dann noch zur Wasserstelle, in der die Elefanten gerade badeten – teilweise liegend, sodass sie komplett bedeckt waren, was ein wirklich schönes Bild war. Hätte ich nicht den Eindruck bekommen, dass ausgerechnet diejenigen Tiere im tiefen Bereich waren, die an Ketten gelegt waren, sodass man die Ketten im Wasser nicht sieht. Die Wärter ritten zum Schluss teilweise auf den Tieren zurück, was für mich auch nicht zum fürsorglich kümmernden Bild eines Elefantenwaisenhauses gehört. Ich habe danach viel recherchiert und bei Jessica Stein, der weltbekannten Reise- und Fashionbloggerin, genau diesen Eindruck wiedergefunden. In ihrem Travel Guide findet ihr eine Empfehlung für eine Einrichtung, welche für wahre Tierfreunde vielleicht etwas angenehmer und moralisch befreiter zu besuchen ist.

Kontraste: Bananenpflanzen vor Wall Art

Im Anschluss an das Elefantenwaisenhaus fuhren wir weiter zu einem Kräutergarten, in welchem wir eine interessante, aber lieblose Führung bekamen. Gelangweilt führte uns der Guide durch den Garten und zeigte uns die verschiedenen Kräuter, Sträuche und Bäume. Wir fanden das eigentlich richtig interessant und waren Feuer und Flamme, an den Bäumchen und Blättern zu schnuppern und herauszufinden, wie denn so ein Pfefferbaum eigentlich aussieht, aber nach wenigen Sträuchern hatte unser Guide dort offenbar keine Lust mehr, setzte uns auf ein paar Bänke und reichte uns eine Kopie der Produkte, die angeblich aus eigener Herstellung aus den soeben gezeigten Kräutern stammen. Wir saßen dort also wie die Schulkinder, lasen die Inhaltsstoffe und Wirkungsweisen verschiedener Mittel und wussten nicht so recht, was das eigentlich alles soll. Wir wanderten dann alleine langsam nochmal zurück durch den Garten und sahen uns die Pflanzen eben selbst an. Wir hätten uns eine ausgiebige Führung sehr gewünscht und fanden das Gesehene super spannend, aber leider war der Guide wohl wieder nur auf einen Verkauf aus. Quasi gezwungen führte er uns dann noch durch den Shop und fragte bei jedem Produkt Wollt ihr das? Wollt ihr das? Wollt ihr das?, aber wir erbarmten uns nach preislichem Handeln (das geht übrigens fast überall und solltet ihr unbedingt tun!) nur für den Kauf des leckeren Willkommenstees, den wir von einer netten Dame am Eingang zur Probe erhalten hatten.

Obststand am Straßenrand – die leckersten Bananen! 

Kurz darauf hielten wir an einer Reihe Obststände, die in allen Farben des Regenbogens leuchteten. Eine Dame ließ uns Querbeet alle Früchte probieren, von 32 existierenden Bananensorten haben wir drei probiert und eine war besser als die andere. Wenn ihr eure Hände an frische, rote Bananen bekommt, stürzt euch drauf, lasst sie nicht mehr los und futtert sie am besten alle auf einmal. Auch frische Maracuja mit viel Glibber haben wir probiert, sowie Guaven und landestypische Mangostane durften wir kosten. Superlecker und es wurden gleich ein paar Bananen für die Tour eingepackt. Wenn ihr an einem solchen Stand vorbeikommt, greift unbedingt zu und nutzt das nette Angebot, die Früchte auch mal zu probieren.

Teefabrik im Kolonialstil

Unsere Route führte uns weiter zu einem Haus, bei dem uns die Münder offen standen. Eine Teefabrik in einem wunderschön erhaltenen Haus aus der englischen Kolonialzeit. Ich habe mich in dem schönen Haus sofort heimisch gefühlt. Zwei junge Mädels führten uns durch die Teefabrik und erklärten uns die einzelnen Prozessschritte, aber auch die Wichtigkeit des Tees für Sri Lanka als drittgrößten Teeexporteur der Welt. Nach der Führung tranken wir mit unserem Guide Sunil und unserem Fahrer noch eine Tasse des Tees, dessen Produktion wir gerade gesehen hatten und lernten Palmenhonig-Stücke als Süßungsmittel kennen. Sooo unglaublich lecker! Ich hätte hunderte davon verspeisen können. Entspannend fanden wir hier, dass uns trotz der Präsenz eines Ladens kein Tee aufgequatscht wurde. Trinkgeld durfte man in eine Box geben – wenn gewollt – welche dann mit dem ganzen Personal geteilt wurde. Eine angenehme und entspannende Erfahrung nach dem Kräutergarten. Weiter auf dem Weg nach Kandy im Landesinneren kamen wir auch noch an einer Teeplantage vorbei und zupften dort mit ein paar Damen ein paar Blätter von den Büschen. Wir lernten, wie viel Kilo Tee eine Dame für eine angemessene Bezahlung täglich ernten muss und ich musste sofort an den Film 12 Years a Slave denken. Die Damen, die offenbar aus sehr armen Verhältnissen kamen, erhielten dann noch ein Trinkgeld für ihre kleine Vorführung, bevor wir uns wieder auf den Weg weiter nach Kandy machten.

Essen klauende Affen am Straßenrand

In Kandy angelangt brachten wir unsere Sachen schnell in der Unterkunft für die Nacht unter (diese hatte Guide Sunil für uns gebucht – im Reisepreis inbegriffen – uns es war ein schönes Hotel mit sauberen Zimmern, was für mich am Wichtigsten ist), bevor wir uns mit langer Beinbekleidung und Schulterbedeckung für unser Abendprogramm bereit hielten. Wir sahen uns zunächst ein einstündige Aufführung mit traditionellen Tänzen an, die nicht nur verschiedene Tanzstile, sondern auch toll und aufwändig gestaltete Kostüme, traditionelle Masken und kleine Akrobatikeinlagen enthielten. Als ehemalige Tänzerin war ich Feuer und Flamme für die Aufführung. Im Anschluss an die Tanzvorstellung gab es noch einen Lauf über glühende Kohlen der Darsteller, inklusive feurigen Einlagen. Ein Foto durfte man im Anschluss auch machen, mit Fackeln in der Hand zwischen den kostümierten Tänzern – als nach dem Foto der eigentlich nette Mann neben mir die Finger rieb und Geld für das 3-Sekunden-Foto haben wollte, war ich schon wieder ernüchtert.

Palm trees and blue skies

Nach der Vorstellung ging es für uns in der Abenddämmerung zum Zahntempel. Dort begleitete uns ein Guide, der unglaublich viel Fachwissen über den Tempel hatte. Er erklärte uns alles, über die stattfindende Zeremonie über die Geschichte Buddhas, Begleiter Sunil gab uns sogar Blüten, die wir dann dem Mönch vor der Glocke, unter der der Zahn des Buddha liegt, überreichten. Es waren unheimlich viele Buddhisten in diesem für die Religion sehr wichtigen und andächtigen Ort und es war faszinierend, die Leute zu beobachten und die verschiedenen Praktiken der Meditation mit eigenen Augen zu sehen. Auch der Tempel an sich ist sehr eindrucksvoll und prunkvoll, mit hohen Decken und goldenen Verzierungen überall. Die Führung war sehr interessant und ich bin froh, den Tempel gesehen zu haben. Wenn ihr könnt, besucht ihn unter der Woche am Vormittag. Wir waren Sonntags Abends und auch wenn aufgrund des bevorstehenden Arbeitstages schon weniger Leute dort waren, war es immer noch sehr voll. An Wochentagen vormittags ist es sicherlich deutlich entspannter und man hat mehr Zeit, alles genaustens anzuschauen.

Schräge Palmen am Hikkaduwa Beach

Vom Tempel aus gingen wir ins Hotel zum leckeren Abendessen, danach trafen wir uns noch – was nicht üblich ist – mit Sunil und unserem Fahrer und zu viert erledigten wir eine Flasche Palmenschnaps (Arrack) mit Cola. Die zwei Stunden waren für uns beide sehr wertvoll, denn jetzt erfuhren wir aus erster Hand und ohne Schleier unglaublich viel über Land und Leute, über die Geschichte und Politik, über Tsunamifolgen und Terrorgruppen, über Familie, Heirat und Traditionen. Es waren die Infos, die man sonst von einem Land nicht erfährt und es waren diese Stunden, die wir mit Einheimischen in schöner Atmosphäre verbrachten, die mir eine andere als die von Geld gesteuerte Fassade der Menschen dort zeigte. Die Stunden waren für mich so wertvoll, dass ich Sunil absolut weiterempfehlen würde – ich bin mir sicher, dass kein anderer Tourguide mit seinen Gästen bis spät abends zusammensitzt und so tiefe Einblicke in das eigene Leben bietet. Auch mein Freund war offenbar fasziniert und stellte Fragen über Fragen.

Hindutempel in Matale

Am nächsten Morgen starteten wir wieder früh mit dem Ziel Sigiriya Rock. Unterwegs hielten wir noch in einem Hindutempel, den ich wunderschön fand. Meinem Freund war das ganze etwas zu bunt und erinnerte ihn wohl zu Recht etwas an kunterbunden Rummel. Ich hatte in der Schule aber bereits viel über den Hinduismus gelernt und war über das Farbspiel nicht überrascht. Die vielen verschiedenen Figuren, Statuen und Säulen fand ich sehr eindrucksvoll und auch einen Einblick in eine kleine Zeremonie konnten wir beobachten. Was genau die Leute dort gemacht haben, ist mir schleierhaft, aber es sah faszinierend aus. Mir gefällt die Idee am Hinduismus, dass es so viele verschiedene Götter gibt, dass jeder für seine eigenen Werte einen passenden Gott findet. Glück, Familie, Bildung – es gibt für alles etwas.

Sigiriya Rock – 1.202 Stufen bis zum Aufstieg

Weiter ging es nach Sigiriya, wo wir schon bald den Sigirya Rock erkennen konnten. Mit meiner offenen Wunde am Knie stand ich etwas ratlos vor dem großen Fels uns wusste nicht ganz, wie ich die 1202 Stufen erklimmen sollte. Zum Glück hatte ich meinen Freund, der mich nach meinem Sturz am Vortag über jeden Stein hob und mich fest im Griff hatte, damit ich nicht nochmal irgendwo hinfalle. Wir bahnten uns also unseren Weg durch die alte Königsstätte am Fuße des Sigiriya Rock. Dort arbeitete gerade die UNESCO an der vollständigen Ausgrabung und Restauration des Weltkulturerbes. Wir hatten wieder einen Guide, der gemeinsam mit uns und Sunil, der uns ebenfalls bis ganz nach oben begleitete, der uns über die Geschichte des Felsen aufklärte, wie dort gelebt wurde, was verschiedene Steine und Stationen auf dem Weg nach oben bedeuteten und wir konnten uns so viel besser vorstellen, wie hier früher alles ausgesehen haben muss und was der Sinn und Zweck mancher künstlich platzierter Felsen war. Bei absoluter Mittagshitze war ich froh, dass wir relativ oft Verschnaufpausen einlegten – trotzdem dröhnte mir die letzten Stufen der Kopf in der Mittagssonne und ich war froh, als ich die letzten Stufen erklommen hatte. Stolz posierten wir dann auf der allerletzten Stufe und genossen dann die weitläufige Aussicht in allen Richtungen und staunten über die das Schwimmbad auf dem Felsen, das vor hunderten von Jahren errichtet wurde. Mit wackligen Beinen machten wir uns dann wieder auf den Weg bergab und kamen dabei noch am Kobrafelsen vorbei, der tatsächlich auch ohne jegliche Erklärung sofort wie eine Kobra aussieht. Sigiriya Rock ist in meinen Augen ein Must-Do für Besucher in der Gegend – man ist unglaublich stolz, wenn man oben angelangt ist und die Aussicht genießen kann.

Weiter geht es demnächst im zweiten Teil meines Travel Guides. 

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4 Kommentare

  1. Oktober 15, 2016 / 7:10 am

    Tolle Eindrücke und schön auch mal ein bisschen Kritik an manchen Sachen zu lesen.

  2. Oktober 15, 2016 / 3:20 pm

    Huhu,
    deine Bilder sind traumhaft. Aber Sri Lanka ist auch traumhaft. Im Sommer war ich 4 Wochen dort alleine backpacken. Es war wunderbar. Ich finde es gut, dass du einige Dinge auch kritisch siehst. Ich gebe zu, als ich auf insta dein Bild aus Pinnawela gesehen habe, konnte ich es kaum glauben. Als Tierliebhaberin könne das doch gar nicht sein. Nach Lesen des Berichtes wurde es ja aber aufgeklärt. Die Insel ist toll und ich habe wunderbare Menschen kennengelernt, aber eben auch die Touriabzocke. Das Gefühl, eine lebende Geldmaschine zu sein, war für mich ganz schrecklich. Ich konnte schwer einschätzen, wann Leute aufrichtig nett zu mir waren.
    Grundsätzlich habe ich den Männern gesagt, dass ich verheiratet bin. Die Story wurde im Laufe der Zeit weiter ausgebaut. In Kandy war ich auf der Suche nach dem Udawatakele Sanctuary und habe mich mehrfach verlaufen. Letzten Endes sprach ich zwei junge locals an, die mich dann ne 3/4 h zu Fuß hingebracht haben. Sie waren super nett, mit einem habe ich auch heute noch Kontakt. Heute fragte er mich, wo eigentlich mein Ehemann sei. Ich hatte ein sehr schlechtes Gewissen ihm gegenüber und habe ihm erklärt, warum ich das so gesagt habe. Aber er hat es verstanden. Zum Glück.
    Wart ihr auch auf dem Pidurangala Rock? Ich war 3 Nächte in Sigiriya und habe dort in einem Baumhaus gewohnt. Morgens um 5, in der Finsternis, bin ich den Pidurangala hoch geklettert und habe den Sonnenaufgang genossen. Der Ausblick auf den Lions Rock war gigantisch.
    Ich bin auf deine weiteren Bilder und Eindrücke gespannt!
    LG
    netzbaendsche

  3. Oktober 17, 2016 / 4:16 pm

    Das sieht traumhaft aus! Sri Lanka kenne ich bisher leider nicht, daher freu ich mich umso mehr auf deine nächsten Beiträge 🙂

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