Ich bin ja ein sehr seltsamer Mensch, was Essen angeht. Ich bin zwar kein Vegetarier und esse auch ab und an Fleisch, aber ich brauche keins. Es schmeckt mir nicht unbedingt und ganz oft, wenn ich dann doch mal eine Mahlzeit mit Fleisch vor mir habe, überkommt mich ganz schnell ein Ekel und ich fange an, das Fleisch auszusortieren. Noch dazu ist es wirklich schwer, mit meinem Freund und seinem Sohn über fleischfreies Essen zu diskutieren. Die beiden sind eben echte Steak-Liebhaber.
Umso mehr habe ich mich auf Tel Aviv gefreut. Die Stadt, in der Vegetarismus und Veganismus zelebriert werden und in der es unmöglich ist, irgendwo keine fleischfreie Option zu bekommen. Eine ganze Woche Essen, wie ich es am Liebsten habe. Von den leckersten Frühstücks über Humus in Massen bis hin zu kleinen Falafel-Burgern. Nach einer Woche in Tel Aviv weiß ich jetzt schon, dass ich das Essen und insbesondere die leckere Frühstücksauswahl vermissen werde. Vielleicht muss ich mit meinen Jungs doch noch mal darüber sprechen, wie wir auch mich ab und an glücklich machen.
Wir haben in der Woche in Tel Aviv versucht, so viele verschiedene Restaurants und Cafés wie möglich abzuklappern, um alles zu probieren, was irgendwie geht. Wir haben kein einziges Restaurant gefunden, in dem es ein Esseng ab, das uns nicht geschmeckt hat. Tatsächlich ist es darauf hinausgelaufen, dass wir nach einiger Recherche am zweiten Abend einen Humus-Laden getestet haben, der so unglaublich lecker war, dass wir hier noch zwei weitere Male hingekommen sind.
Falls ihr vorhabt, nach Israel zu reisen, habe ich unsere Food-Spots für euch gelistet. Die meisten davon super hip und mehr als instagramtauglich – aber vor allem richtig lecker. Auch möchten wir unbedingt unseren Humus-Laden-Fund weitergeben, denn hier war es wirklich unfassbar gut!
CAFÉ MESHEK BARZILAY IN NEVE TZEDEK
Wie ihr schon aus meinem Hotel Review wisst, haben die meisten Hotels hier kein eigenes Frühstücksangebot, sondern kooperieren mit einer Auswahl an Cafés im Umkreis. So ist definitiv für jeden etwas dabei. An unserem ersten Morgen sind wir direkt in ein veganes Café namens gegangen, wo wir ein typisch israelisches Frühstück bestellt haben.
Das bestand aus leckerem Brot (es stimmt, was man über Israel sagt – so backen kann keiner!), einer großen Auswahl an ganz verschiedenen Dips (z.B. Rote Beete oder Tomate, aber auch Marmelade), einem bunten Salat und einem Tofu-Omelette. Ein Mini-Muffins zum Nachtisch, dazu Kaffee und frisch gepressten Saft. Wer möchte, bekommt Mandel- oder Sojamilch zum Kaffee. Ein israelisches Frühstück sollte mein mindestens einmal probieren – lecker, vielfältig und gesund.
Location: Ahad Ha’Am St 6, Tel Aviv
LOVEAT
Auch wieder in Kooperation mit einem unserer Hotels haben wir das wunderhübsche Café Loveat gefunden. Wenn das Wetter es mitmacht, empfehlen wir euch, auf der Terrasse ein hübsches Plätzchen zu finden. Neben traditionellem israelischen Frühstück gab es hier für uns heute etwas süßere Optionen.
Während ich unfassbar gutes Oatmeal Porridge mit vielen Früchten, Nüssen und leckerem Honig genießen durfte, hatte Miriam Granola mit Früchten und Joghurt gewählt und war damit genauso zufrieden wie ich. Ein Kaffee dazu (ich fand grundsätzlich überall den Cappuccino sehr lecker, würde euch daher immer empfehlen, die Ketten zu meiden und lieber in einem netten kleinen Café nach eurer Ration To-Go zu fragen).
Hier gab es noch viele andere, auch herzhafte Optionen, die wir sehr gerne probiert hätten. Aber weil wir uns lieber durchtesten wollten, haben wir es hier leider nicht mehr hingeschafft.
Location: Barzilai St 1, Tel Aviv
Baker’s
Das Baker’s ist sehr klein und es war sehr voll, dafür gab es auch hier ein unglaublich gutes Frühstück. Nachdem wir am Tag zuvor ein süßes Frühstück hatten, wollten wir heute (vielleicht auch durch unsere nächtliche Feierei bedingt) ein etwas deftigeres Frühstück. Währen Miriam eine Auswahl an Brötchen mit verschiedenen Aufstrichen und Salat wählte, gab es für mich eine Premiere. Nennt mich den schlechtesten Blogger der Welt, aber ich habe das erste mal pochierte Eier gegessen.
Dafür direkt in einer etwas anderen Form, als so mancher Blogger – nämlich nicht auf Avocado-Toast, sondern mit Gurken und Cream Cheese in einem krossen Croissant. Dazu Salat und Cappuccino und ich war gestärkt für den Tag. Okay. Gestärkt für einen Anti-Kater-Mittagsschlaf auf dem Dachgarten…
Wenn man Tel Aviv und Frühstück googelt, stößt man immer wieder auf einen Namen: Benedict. Die Kette gibt es in Tel Aviv an drei verschiedenen Orten, wir haben das Restaurant auf dem Rothschild Boulevard probiert. Das Konzept ist ziemlich cool: es gibt hier 24/7 Frühstück. Zunächst müssen wir sagen, dass wir den Service hier wirklich sehr schlecht fanden. Die Bedienungen rennen wirr durch die Gegend, es gibt keine feste Zuordnung und die Freundlichkeit blieb entweder komplett auf der Strecke oder war über die Maßen gespielt.
Dafür hat es das Essen wieder rausgerissen. Unser verspätetes Frühstück (Nachmittags um Vier) war sehr lecker. Ich habe mich erneut an pochierte Eier getraut und musste dieses Mal eine kleine Lachs-Lust stillen und so gab es für mich Eggs Benedict mit Lachs. Super lecker! Miriam hat ein Omelette (das man beliebig mit Zutaten anreichern kann) und Pistachio-Halva Granola mit Joghurt probiert und war ebenso glücklich. Auch wenn wir wegen der unschönen Atmosphäre nicht länger verweilen wollten, war es doch sehr schmackhaft.
Das Casbah lag direkt gegenüber von unserem letzten Hotel und war daher für die letzten Tage, glücklicherweise, unser Frühstücks- und Snack-Spot. Wir waren mehr als froh, dass unser Hotel mit dem kleinen Café zusammenarbeitete, denn sonst hätten wir uns den Laden, der von außen eher wie eine bestuhlte Garage wirkte, wahrscheinlich nicht näher angeschaut. Morgens bekommt man neben einer üppigeren Frühstücksauswahl auch einfach nur ein unfassbar (!) leckere, vegane Pastries, wir hatten immer eine Art Croissant in verschiedenen Geschmacksrichtungen (es gab Zimt, Mandel und Halva – alle haben wir probiert und alle können wir empfehlen).
Auch Abends lässt es sich hier nochmal gut verweilen – entweder mit größeren Speisen wie Burgern oder aber mit verschiedenen Gerichten, die den kleinen Hunger stillen können. Durch das Casbah haben wir wieder einmal gelernt: in Tel Aviv kommt es nicht auf ein schönes Äußeres an. Gutes Essen können fast alle.