ONE YEAR OF LIVING ON MY OWN

Unglaublich. Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass ich den Vertrag für meine eigene Wohnung unterschrieb. Dass ich meine sieben Sachen (viel mehr waren es nicht) gepackt habe und mir meine kleine Höhle eingerichtet habe. Woche für Woche wurde es hier wohnlicher und nach und nach kamen mir Ideen für verschiedene Ecken hier drin. Das letzte Jahr habe ich nochmal Revue passieren lassen und so möchte ich mit euch die Erkenntnisse teilen, die ich mit dem Umziehen, dem Einrichten und dem Wohnen in der eigenen Wohnung gewonnen habe. Ohne große Umschweife: los geht’s!

Man sagt immer, dass man ordentlich wird, wenn man in seine eigenen vier Wände zieht. Kann ich so nicht bestätigen. 

Dass Menschen sadistisch veranlagt sind, lernte ich vor allem durch mein umfassendes Interesse an den verschiedenen Arten und Weisen, Obstfliegen zu bekämpfen. Meine liebsten Methoden haben sich dabei schnell rauskristallisiert: Aufsaugen oder das Wasser-Essig-Spüli-Glas aufstellen.

Die Leute haben recht, wenn sie sagen, dass man irgendwann an einem Punkt angekommen ist, an dem man das Wichtigste in der Wohnung eingerichtet hat. Dann wird man bequem und verliert die Inspiration und den Tatendrang. So war es zumindest haargenau bei mir. Ab und zu setze ich mich deswegen hin und überlege mir, an welche Aufgabe ich als nächstes gehen möchte und dann wird so lange nach Inspiration gesucht, bis mir etwas einfällt. Mein WC zum Beispiel hat bis heute genau eine Lampe. Sonst nichts. Und endlich ist mir eingefallen – zumindest ein Stück weit – wie ich es gerne hätte.

Man muss sich Fehler ja eingestehen. Deswegen haue ich es jetzt direkt raus: das Kupferbesteck als Alltagsbesteck zu kaufen, war ein riesengroßer Fehler. Dass ich es mit Hand spülen muss, ist für mich überhaupt kein Problem, das geht ja schnell. Aber es ist unglaublich empfindlich. Spüle ich die Löffel nicht direkt nachdem meine Gäste ihren Kaffee ausgetrunken haben oder liegt das Besteck zwei Minuten zu lange auf dem Teller, verfärbt es. Manches nur leicht, manches ist bereits nicht mehr verwendbar. Ich werde mal im Laden vorbeigucken und schauen, ob ich das umgetauscht bekomme. Fakt ist aber: ich muss mir dringend ein Alltagsbesteck kaufen, das robuster ist und mein Kupferbesteck – das ich immernoch wunderschön finde – nur für besondere Anlässte rauskramen.

Meine Fensterbank im Wohnzimmer ist der hässlichste Ort in meiner ganzen Wohnung. Dort lege ich einfach alles ab, was ich noch nicht wegschmeißen will oder wovon ich mich aus sonstigen Gründen nicht trennen kann. Ich habe zwar keine Rumpelkammer, aber meine Fensterbank kommt da schon sehr nah dran.

Ich hätte niemals gedacht, wie unglaublich wunderbar man Wäsche waschen prokrastinieren kann. Dass ich noch keinen Trockner habe, macht die Sache nicht weniger blöd.

Vorhänge sind immer eine gute Investition. Ich besitze nämlich noch keine und habe das Gefühl, dass so mancher Nachbar meine große Glasscheibe im Wohnzimmer mit einer Kinoleinwand verwechselt. Es gibt immer Zuschauer.

Das Teppich-Problem ist leider immer noch nicht gelöst. Abwechselnd verpeilen es die Dame aus der Reinigung und ich den Teppich-Spezialist zu fragen. Inzwischen liebäugle ich ja schon wieder mit einer ganz anderen Idee. Oh oh!

Meinen Staubsauger habe ich mir von meinem liebsten Opi mitgenommen, als er leider verstorben ist. Als ich auszog, nahm ich ihn dann mit und seither ist er fleissig im Einsatz und ich freue mich jedes Mal, wenn ich staubsaugen kann, weil es immer ein bisschen Opa-Zeit ist. Als es Zeit wurde, den Staubsaugerbeutel auszutauschen, fiel mir auf, dass ich keinen Plan habe, wie das geht. So saß ich dann in meinem Wohnzimmer und verzweifelte an einem Staubsaugerbeutel. Und dann fing ich an zu heulen und zu lachen gleichzeitig, weil ich meinen Opa in meinem Kopf hörte wie er sagt ‚Komm mein Mädchen, ich zeig dir wie das geht!‘. Insofern ist also auch mein Opi ein bisschen mit eingezogen. Wir haben eine WG, sozusagen.

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Unbelievable! It’s been a little over a year now, that I’ve signed the contract for my first very own apartment. Since I’ve packed up my stuff (which wasn’t really that much) and have started to build a home, some time has passed. I’ve took the anniversay as a chance to recapture what I’ve learned about living in your own apartment in some facts. Without further ado, here’s what I’ve come up with:


People always say that you become a cleaner and tidier person when you live on your own. I can’t confirm that.

I’ve found out that I am a kind of sadist person in summer, when the time of fruit flies started. Up to this point, I’ve developed several methods to get rid of them, one of them being to absorb them with a vacuum cleaner. Believe me, it works.

People are right when they say that at some point after moving in, you get comfortable. You’ve bought all the big and important pieces and then, once it comes to finializing things, you become lazy. There are still many, many corners in my apartment that need work. But my couch just looks soooo much better!

You gotta learn from mistakes, right? So here’s what I learned. Don’t spend 500€ on copper cutlery. It may look great but not for long. This was seriously by far the worst investment I ever made. Although I still love it very much, it was way too sensitive for daily use. If you leave it on the used plate for too long, it will turn black. I don’t mind having to wash it by hand but not 2 seconds after I ate.

My windowsill in my living room is the ugliest place in my aparment. I use it as storage space and that is exactly what it looks like. I really have to do something about that.

I never thought just HOW MUCH you can procrastinate washing your clothes. It really helps me find new outfits because I need to wear stuff that I don’t usually wear because the rest is all dirty.

Curtains might be a good investment as my neighbors seem to mistake my window for a movie screen.

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27 Kommentare

  1. Januar 6, 2015 / 9:15 pm

    hahaha genau so ging es mir auch, als ich das erste Mal den Staubsaugerbeutel wechseln musste. Staubsauger aufgemacht "äääähm.. scheiße. Wie geht das denn jetzt?" 😀

    Was Alltagsbesteck angeht, kann ich WMF empfehlen. Ist zwar nicht ganz günstig (wenn man nicht gerade das 08/15 Modell nimmt), aber das Geld auf jeden Fall wert.
    Falls du ne Payback-Karte hast: bei Payback gibt es auch immer mal wieder WMF-Besteck als Prämie, da habe ich meins auch her 😉

  2. Januar 6, 2015 / 9:20 pm

    ein wirklich interessanter und gut geschriebener post. die bilder finde ich sehr inspirierend und ja ich habe gemerkt, das ich an unserer whg noch verschönern könnte. manches fehlt sogar noch. lg

    beautyliciousd.blogspot.de

  3. Januar 6, 2015 / 10:33 pm

    Liebe Lena, ich muss dir einfach mal sagen, dass ich deine Sofaecke mit diesem genialen Spiegel und den wunderschönen Kissenhüllen traumhaft finde – ich wünschte fast, ich wäre vor zwei Jahren beim Einrichten meiner Wohnung auch auf diese Idee gekommen bzw. hätte diese Sachen entdeckt. Wobei mir mein jetziges Wohnzimmer auch super gefällt, aber deines kommt gleich danach! Du erwähnst ganz viele Aspekte, die ich wieder erkenne, zum Beispiel das mit der Motivation weiterzumachen, wenn die wichtigen Sachen erledigt sind. Vorhänge verändern übrigens den ganzen Raum, wenn du dir eh schon welche zulegen möchtest, dann brauchst du nicht zu zögern 🙂

  4. Januar 6, 2015 / 10:51 pm

    Ich muss zugeben, die Staubsaugerbeutel-Anekdote hat mich ein bisschen zum Weinen gebracht; sowas ist so wertvoll. Ich hoffe, ihr habt noch viele wunderbare Jahre in eurer WG. 🙂
    Ganz liebe Grüße von einer sonst ganz stillen Leserin 🙂

  5. Januar 6, 2015 / 10:52 pm

    Sieht sehr gemütlich aus das Ganze, toll gemacht 🙂

  6. Januar 6, 2015 / 11:01 pm

    das kann ich nur bestätigen, wohne jetzt seit ca. einem Jahr alleine und vom Lebensstil her hat sich bei mir nicht viel verändert, was insbesondere die Ordnung betrifft. Ich habe nun aber viel mehr Zeit für mich, kann das kochen, worauf ich Lust habe..
    Schöne Wohnung!

    Paapatya

  7. Januar 7, 2015 / 12:45 am

    Oh die Geschichte mit deinem Staubsauger und Opi is ja süß <3 Was Besteck angeht, ich hab schon vor langer Zeit ein Besteckset von Tchibo gekauft, auch sehr schick und es hält und hält und hält. Gibts aber halt leider nur nicht immer

  8. Januar 7, 2015 / 1:45 am

    Omg das hast du echt sehr schön beschrieben alles. Und das mit deinem Opa und dem Staubsauger hat mich gerade echt zu Tränen gerührt

  9. Januar 7, 2015 / 9:33 am

    Was für ein toller Post 🙂 Ich wohne seit September alleine und bin schon gespannt, was ich dann nach einem Jahr rückblickend so alles erzählen werde 😀
    xoxo Carina
    the golden avenue

  10. Januar 7, 2015 / 9:50 am

    Unsere Opis sind immer dabei! 🙂
    Das Staubsaugerproblem hatte ich auch anfangs… Wie zum Teufel wurden die vorher gewechselt…!? Mamaaaaaaa…. 😉 Mittlerweile habe ich einen mit so einem Aufsatz, den man einfach über der Mülltonne entleeren kann. Finde ich super.

    LG Julia

  11. Januar 7, 2015 / 10:36 am

    Auch ich kann dir WMF wärmstens empfehlen, vorausgesetzt natürlich du willst ein bisschen Geld in die Hand nehmen!
    Die Geschichte mit deinem Opi finde ich total süß und zeigt, wie sehr du an ihm hängst. Ganz ganz lieb!!

    Vorhänge: 100%ige Wahrheit!
    Wäsche liegen lassen: 100%ige Wahrheit
    Keinen Trockner haben: 100%ige Wahrheit, dass das totaler Mist ist! Zum Trocknen aufgehängte Wäsche sieht nämlich noch unschöner aus, als dreckige in einem Korb 😉
    Liebe Grüße
    Jenny

  12. Anonym
    Januar 7, 2015 / 10:59 am

    Hallo Lena!

    Kann ich fast alles so unterschreiben. Außer Punkt Eins.
    Ich bin schon mit 18 ausgezogen (jetzt bin ich 22) und wohne jetzt das erste Jahr allein.
    Vorher WG und da war IMMER Riesenchaos. Also wirklich – Saustall.
    In meinem "Kinderzimmer" bei meiner Mum war auch immer Chaos.

    Und was jetzt? Ich bin fast zum Spießer mutiert! Ich kann Abends nicht schlafen wenn der Abwasch noch nicht gemacht ist und die Kissen im Wohnzimmer nicht wieder hübsch gemacht auf dem Sofa liegen. Also bei mir ist das echt so ein krasser Unterschied 😀

    Ich hab deine Wohnungsstorys immer total gerne gelesen und tu es immernoch.
    Ich freu mich immer riesig wenn in meinem Feed ein neuer Post mit "LIVING" auftaucht.

    Ich würde mich auch über eine Roomtour freuen, um mal "an einem Stück" durch deine Wohnung zu "laufen". Das fänd ich klasse.

    Alles Liebe,
    Sarah

  13. Januar 7, 2015 / 11:17 am

    Ich kann mich noch sehr genau an meine erste Wohnung erinnern – ich habe sie geliebt und träume heute sogar manchmal noch davon… und wenn ich dran vorbei gehe, dann werde ich immer ein bisschen wehmütig 😉

    LG aus der EDELFABRIK
    Chrissie

    P.S. Ich verlose HIER einen tollen Remington Easy Curler, der zaubert superschnell Locken 🙂

  14. Januar 7, 2015 / 1:59 pm

    Das war ja so ein süßer Post liebe Lena. Ich liebe es Deine Beiträge zu lesen und dieser war wieder besonders toll 🙂
    Deine Wohnung gefällt mir so gut!! Und so ein kleiner "Schandfleck" wie die Fensterback bei Dir gehört halt eben auch dazu, es kann nun einmal nicht alles perfekt sein, wobei…eigentlich macht GENAU DAS eben alles perfekt.

    Liebe Grüße,
    Jassy 🙂

    Mein Blog

  15. Januar 7, 2015 / 2:03 pm

    Oh eine eigene Wohnung hätte ich später auch gerne.
    Deine sieht mega aus!
    xx

  16. Januar 7, 2015 / 5:16 pm

    Ein interessanter und amüsanter Post – ich freue mich schon auf meinen eigenen Auszug. Bei der Opi-Stelle war ich glücklich und traurig zugleich, ich weiß genau wie du das meinst..

  17. Januar 7, 2015 / 5:18 pm

    Ein richtig schöner Post!
    Vorhänge solltest du dir scheinbar wirklich schleunigst anschaffen 😀
    Und ich finds schön, dass du deine Staubsaugergeschichte mit uns teilst : )
    Liebe Grüße
    LOU

  18. Januar 7, 2015 / 8:55 pm

    Ich hasse Staubsaugerbeutel!! Ich denke irgendwann immer, warum der Sauger nur noch die Hälfte von allem wegsaugt… bis ich feststelle, dass der Beutel kurz vorm platzen ist – blöd :D!
    Aber ich finde es toll alleine zu leben, nur der finanzielle "ich-muss-nun-alles-selber-einkaufen-etc" Aspekt ist nicht immer der Beste :D.

  19. Januar 7, 2015 / 9:05 pm

    Hallo 🙂

    Du hast dich ja schön eingerichtet, zumindest das was man sehen kann! 🙂 Ich kann es auch kaum erwarten auszuziehen, hab schon so viele Ideen, wie ich alles gestalten möchte, hihi. Auch wenn ich es im Moment noch ganz schön finde zu Hause zu sein und das "Hotel Mama" genießen zu dürfen.
    Frohes neues Jahr, xoxo 🙂

  20. Januar 8, 2015 / 10:25 am

    Das ist wirklich ein sehr schöner Post und deine Wohnung sieht so toll aus. Falls du meine spätere Wohnung dekorieren möchtest darfst du das jederzeit tun 😉
    Die Geschichte mit deinem Opi fand ich irgendwie total berührend, auch wenn es nur um einen Staubsaugerbeutel ging. Ein bisschen Hilfe von den Lieben im Haushalt schadet schließlich nie, auch wenn sie leider nur in den Gedanken und im Herzen weiterleben 🙂

  21. Januar 8, 2015 / 4:48 pm

    Ein wirklich wunderbarer Beitrag. Diese Opi-Zeit und eine ähnliche Situation wie die mit dem Staubsaugerbeutel kenne ich nur zu gut. Ich habe das große Glück das Auto von meinem Opa zu fahren und das macht mich unheimlich stolz obwohl es eigentlich wirklich schon bessere Zeiten gesehen hat. Ich werde es wahrscheinlich solange fahren bis es wirklich keinen Mucks mehr macht. Als ich damit vor einigen Jahren eine Mauer übersehen habe musste ich auch unheimlich das heulen anfangen weil es mir leid getan hat und ich doch irgendwie sauer auf mich war. Da kam mir auch ein ähnlicher Gedanke wie dir. Ich habe meinen Opa vor mir gesehen wie er zu mir sagt "Ach Mädchen ist doch nicht schlimm, ist uns allen schon mal passiert". Solche Momente sind trotz der Melancholie doch irgendwie auch schön da sie uns zeigen das unsere Lieben trotzdem immer noch ein Teil in unserem Leben sind 🙂

  22. Januar 10, 2015 / 6:57 am

    Oh nein, das schöne Kupferbesteck. Würdest du von einem allgemeinen Kauf mittlerweile abraten oder ist es für besondere Anlässe schon praktikabel? Ich hätte es nämlich gerne für genau solche Anlässe, aber möchte den Abend dann ja auch genießen und nicht direkt nach dem Essen in die Küche rennen und das Besteck waschen, bevor es anläuft und nicht mehr schön aussieht.
    Lg, Melli

  23. Januar 10, 2015 / 9:16 am

    Was für eine erfrischende Einsicht. Ich kann so vieles davon gut nachempfinden. Als ich damals mit 19 in meine Wohnung eingezogen bin, war zuerst nur eine spärliche Ikea Einrichtung vorhanden und in den Jahren danach wurde ausgetauscht und umdekoriert und und und. Wie das halt so ist. Die Obstfliegen wurden auch bei mir mit Essig bekämpft. Das Staubsauger Problem hatte ich nie, da mein Papa so lieb war mir beim Einzug einen beutellosen Staubsauger zu schenken – dafür bin ich heute noch dankbar.

    Und ja, Wäsche waschen. Das zögere ich auch sowas von gern hinaus. Ich habe auch keinen Trockner, da ist es grade bei Bettwäsche immer sehr nervig. Die hängt dann über diversen Türen in meiner Wohnung 😀

    Liebe Grüße,
    Angi

  24. Januar 10, 2015 / 11:17 am

    Toller Post und der sympathisch geschrieben! Und die Staubsauger-Geschichte mit deinem Opi ist wirklich süß (:

    Liebe Grüße,
    Celine

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