I’M LIVING #10

In der I’m Living-Serie halte ich meine Erfahrungen in meiner ersten eigenen Wohnung in Tagebuchform fest.

Montag, 27.10.2014
Liebes Tagebuch,

ich stecke in einer tiefen Beziehungskrise – mit meiner Küche. Es war ja sowieso immer schon eine Art Hassliebe mit uns. Geplant, gekauft, nicht geliefert, gebrüllt, noch mehr gebrüllt, verschoben und Wochen zu spät angekommen habe ich meine Küche das erste halbe Jahr wirklich nur sehr sporadisch benutzt. Ich war halt einfach sauer auf sie und dachte, dass das mit Ignorieren vielleicht besser funktioniert. Wahrscheinlich hätte der Kauf des Kühlschranks erstmal genügt und das restliche Geld wäre besser in eine Handtasche investiert worden, aber so weit habe ich damals nicht gedacht. Ich dachte, wenn ich erstmal eine Küche habe, würde ich sie schon auch benutzen, aber dem war nicht so. Erst in den letzten Wochen habe ich gedacht, ich könnte mal anfangen zu schauen, wie wir beide so zusammen funktionieren. Und siehe da, es klappt ganz gut. Inzwischen weiß ich ein gutes Messer zu schätzen und muss mir auch dringend einen Mixer zulegen. Ich merke, was mir noch fehlt und ich probiere mich selbst aus. Einmal bin ich sogar richtig irre drauf gewesen und habe komplett selbstgemachte Spätzle mit Pilzpfanne gezaubert. Und es hat sogar sehr lecker geschmeckt. Das gab’s – abgesehen von Nudeln – auch noch nie. Und jetzt stehe ich irgendwie zwischen den Stühlen, weil ich nicht weiß, ob da eine innere Hausfrau unter der Oberfläche brodelt, die einfach raus möchte oder ob das doch nur das Pflichtgefühl ist, dass ich meine Küche auch nutzen sollte, jetzt, wo sie halt schonmal da ist.

 Selbstgemachte Spätzle mit Pilzpfanne und frischen Kräutern // herbstlicher Kürbis-Pilz-Flammkuchen mit Rucola

Mittwoch, 12.11.2014
Liebes Tagebuch,

sollte es tatsächlich sein, dass ich zur Superhausfrau mutiere, die gleichzeitig noch einen grünen Daumen hat? Vor einiger Zeit habe ich einen neuen Wishlist-Post gemacht mit größeren Wünschen, die ich mir in nächster Zeit erfüllen möchte. Ziemlich kurz nach Veröffentlichung konnte ich einen Teil des Posts schon verwirklichen – und das habe ich nicht mir selbst zu verdanken. Es klingelte nämlich Fleurop an meiner Tür und überraschte mich mit Grünpflanzen von Pflanzenfreude. Seit zwei Monaten stehen die beiden verschiedenen Calatheas jetzt bei mir und ich habe es noch nicht geschafft, sie auszutrocknen. Eine der beiden packt dauernd neue Blätter aus, bei der anderen sieht man es nicht so gut, weil sie sowieso so viele Blätter hat. Noch ist nichts abgefallen und ich schleiche drum herum wie das Rumpelstilzchen, weil ich Angst habe, dass ich sie kaputt mache, wenn ich sie nur anfasse. Ich habe sie beide im Wohnzimmer stehen und der Effekt ist super. Pflanzen verbessern einfach sofort das Raumklima. Und jetzt, wo ich sehe, dass ich die Teile nicht sofort kaputt bekomme, will ich mir noch ein paar mehr Pflanzen anschaffen und weil ich ja auf dem Weg zur Superhausfrau bin, könnten wir ja direkt mal über ein kleines Kräuterregal in der Küche nachdenken. Oder lieber nicht. Ich merke, ich werde größenwahnsinnig!

Und wo wir gerade bei Pflanzen und grün sind, bleiben wir noch schnell bei einem grünen Thema und ich verlinke euch den Artikel zu meinem „grünen Monat ohne Auto„, den ich für Entega geschrieben habe. Das war ein Projekt, ich sag’s euch. Das brauche ich nicht nochmal 😀

Sonntag, 16.11.2014
Liebes Tagebuch,

mein liebster Ort in meiner Wohnung ist und bleibt mein Wohnzimmereck. Auch wenn alle meine Besucher am Anfang immer verwirrt sind, weil sie erstmal überlegen, warum sie das Gefühl haben, ihnen fehlt etwas, bis sie feststellen, dass ich keinen Fernseher habe (Juhu, ein Kommasatz!). Dann gucken sie komisch. Allerdings ist mir was sowas von saublödes passiert, dass ich immernoch heulen könnte, wenn ich daran denke. Kürzlich war ich nämlich am Aufräumen (Superhausfrau und so) und ich wollte ein Fläschen Nagellack vom Couchtisch nehmen und es ins Bad bringen. Leider ist mir das Teil aus den Händen gerutscht, zwischen Couch und Couchtisch gefallen, auf dem Metallrahmen des Tisches gelandet, dabei zerplatzt und in einer Spirale unter den Tisch gewirbelt. Habe ich erwähnt, dass der Nagellack knallpink war? Erstmal habe ich das Lemur-Gesicht ausgepackt, dann habe ich hysterisch-verzweifelt angefangen zu lachen und dann habe ich geheult. Die Sache ist nämlich – der Teppich hat 400 Öcken gekostet und ist damit für mich nicht einfach so ersetzbar. Dann bin ich zur Couch gerobbt und habe betend geschaut, ob sie auch was abbekommen hat – zum Glück aber nicht. Die Dame aus der Reinigung hat jetzt ihren Teppich-Vertreter angerufen, der mal schauen will, ob er das rauskriegt. Betet mit mir zum Himmel!

Facebook // Instagram // Twitter

10 Kommentare

  1. November 16, 2014 / 6:28 pm

    Oh, Lena, ich fühle echt mit dir… Das mit dem Teppich ist ja so saublöde! Ich hoffe für dich, dass die da irgendein Zaubermittel haben! :)<
    Und deine Kochversuche sehen doch lecker aus! (Deine Sahnesoße koche ich übrigens noch immer – nur halt jetzt in vegan mit Räuchertofu ;))

    Liebe Grüße von Becci

  2. November 16, 2014 / 6:47 pm

    Das mit dem Teppich habe ich schon auf Instagram gesehen und ich glaube dir, dass das ein furchtbarer Moment war, als es passiert ist. Meine Daumen sind sowas von gedrückt, dass die Reinigung das wieder hin bekommt, denn es ist so ein Traumstück!

  3. November 16, 2014 / 7:26 pm

    Dein Blog ist toll! 🙂
    Follow for follow?

    Ganz liebe Grüße, Michelle 🙂
    do-you-believe-in.blogspot.de

  4. November 16, 2014 / 7:41 pm

    Wie kann man nur Angst vor Pflanzen haben? Ich liebe Pflanzen! Das muss ich, denn ich bin die Tochter meiner Mutter. Die damals mit 53 Grünpflanzen aus ihrem Kinderzimmer in ihre erste Wohnung zog. Ich habe ein unglaubliches Glück mit blühenden Pflanzen, welches sogar das meiner Ma übertrifft. Uns alle schlägt jedoch meine Oma die ein mal alle 3 Jahre ihre zu groß gewordenen Schätze ans heimische Gewächshaus spendet. Ich hoffe du setzt deinen Plan in die Tat um & kaufst noch mehr Grünzeug, es tut der Seele einfach gut 🙂
    Liebst,
    Farina

  5. November 17, 2014 / 12:46 am

    Dieses Pech hätte mir auch locker passieren können *heul*! Ich wünsche dir vom ganzen Herzen, dass die Reinigung den Lack rausbekommt! Aber eigentlich ist es doch zu schaffen!
    Und das mit den Pflanzen ist voll süß geschrieben… Ich schaffe es sogar, Kakteen auszutrocknen 😀 Also Respekt und viel Glück weiterhin LOOOOL 😀
    lg
    Esra

    http://nachgesternistvormorgen.de/

  6. November 17, 2014 / 7:18 am

    Hallo Lena,

    wieder mal ein super schöner Post, abgesehen von dem Teppich 🙁 Das hätte mich auch wahnsinnig geärgert. Ganz schrecklich. Das mit den Pflanzen sieht super aus.

  7. November 17, 2014 / 9:59 am

    Oh nein, das mit dem Nagellack kenn ich…das ist mir auch schon so oft passiert.
    Zum Glück bisher noch nie auf einem Teppich, aber auf Holzboden…naja und Holz in Kombi mit Nagellackentferner…mehr brauch ich wohl nicht sagen 🙁
    ich drücke mit dir!

    Liebe Grüße
    Jenny

  8. Leni
    November 18, 2014 / 9:58 am

    Ohje…beim mittleren Foto habe ich das Gefühl als würden gleich die InStyles runterfallen 😀

Schreibe einen Kommentar zu Becci Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert