Einen eigenen Post sind sie definitiv wert: die STYLIGHT European Fashion Blogger Awards. Da sie das erste Mal stattgefunden haben, werden sie euch sicherlich noch nicht allzu geläufig sein und gerade weil es das erste Mal war, ist Stylight sicherlich auch daran interessiert, was bei uns als Gästen und Zuschauern der Awardverleihung gut ankam und woran man noch feilen kann. Einen ganz treffenden Bericht hat styleranking bereits veröffentlicht, trotzdem möchte ich meinen eigenen Artikel dazu verfassen.
An Organisation war das Event nicht zu übertreffen. Es war alles bis ins letzte Detail geplant – es fing an beim Check-In, der nicht wie bei den anderen Shows und Events durch mit Post-Its bestückten ausgedruckten Gästelisten bestand, sondern eindrucksvoll über zwei Clicks mit dem iPad erfolgte. Ratzfatz kam so jeder ins Zelt und direkt am roten lila Teppich vorbei. Erstaunlich viel Media in Form von Fotografen und Kamerateams sorgten gleich für den Eindruck, dass dieser Abend besonders ist. Dass er wichtig wird und Interesse daran besteht. Die Jacken waren schnell abgegeben, die ersten Drinks ließen ebenfalls nicht lange auf sich warten. Überall waren Stylight-Helium-Ballons zu sehen und besonders süß fand ich die Glückskekse mit kleinen modischen Botschaften (eine davon habe ich euch auf Instagram vorgestellt).
Die Atmosphäre fand ich persönlich toll. Man kennt ja das Zirkusgehabe vor den normalen Shows. Bei den Blogawards gab es keine abschätzenden Blicke mit „Was willst DU denn hier?“ in den Augen. Das ganze Zelt war einfach eine komplette Masse aus stylishen und ausgelassenen Leuten, die sich dauernd in den Armen lagen, weil sie sich endlich mal wieder getroffen hatten. Ich habe selten auf einem Fleck so viele wunderschöne Menschen gesehen. Schön fand ich auch, dass sämtliche Bloggergrößen wie Chiara Ferragni, Kenza Zouiten und Kristina Bazan nach dem lila Teppich nicht einfach davongestürmt sind, sondern jederzeit für Fotos bereit und wirklich furchtbar nett waren.
Die Awardverleihung an sich fand ich gut, aber ausbaufähig. Ich fand es sehr kurzweilig, aber die Moderation ließ zu wünschen übrig. Raul Richter’s Englisch fand ich nicht ganz so furchtbar wie alle es meinen – moderiert ihr mal alle vor so einer Masse in einer Sprache, die keine Muttersprache ist. Klar geht es besser, aber schlecht war es nicht. Enttäuscht war ich eher von Chiara Ferragni, die Co-Host spielte. Sie wirkte zumindest während der Awardverleihung über die Maßen gelangweilt, uninteressiert und wenig enthusiastisch. Nachdem sie am Morgen erst aus LA angereist war ist Müdigkeit zwar verständlich, aber ich bin mir sicher, dass sie den Co-Host nicht für umme gespielt hat und bei einer bestimmt nicht schlechten Bezahlung kann man meiner Meinung nach zumindest für eine Stunde Awardverleihung ein Strahlen aufsetzen. Kristina Bazan war das beste Beispiel, die leider nur für ein paar fröhliche, strahlende Sätze aus dem Backstage-Bereich zu sehen war. Im Endeffekt bin ich der Meinung, dass Chiara und Kristina die Rollen hätten tauschen sollen. Kristina hätte mit ihrer quirligen Art sicherlich für mehr Amüsement auf dem Runway gesorgt.
Schön war auch die Runwayshow von Mavi, die wir innerhalb des Events bestaunen durften – angeführt von Luisa Hartema, die die kommende Woche sowieso sämtliche Designer-Shows rockte (ich bin einfach ein Fangirl). Mein persönliches Highlight an diesem Abend war Andreas Wijk, dessen Live-Perfomance mir Gänsehaut und Eileen Tränen bereitete. Ich kannte ihn zuvor zwar namentlich und konnte ihn ungefähr in einen Bereich einordnen, fand ihn aber von den wenigen Fotos die ich gesehen hatte immer irgendwie puppenartig seltsam. Nunja, meine Meinung hat sich um hundertachtzig Grad gedreht, denn mit einem Coversong (Wake Me Up) und ganz besonders mit seinem selbstgeschriebenen Song I Live For a Reason hat er nicht nur mich völlig umgehauen. Ein wahnsinniges Talent! Sein erstes eigenes Album soll dieses Jahr erscheinen und ich bin bestimmt eine der ersten, die es sich auf iTunes schnappen wird.
Die Aftershow-Party, zu der wir (wieder bestens organisiert) direkt vom Event mit Bussen kutschiert wurden, fing mit einem kleinen Ärgerniss an. Denn in unseren vollbepackten Goodiebags vom Event befand sich eine Flasche der neuen Jules Mumm + Serie, die uns die Türsteher abknöpften. Und zwar mit teilweise unverschämten Kommentaren, ob wir eigentlich bescheuert wären. Auch auf den Hinweis, dass die Flaschen vom Veranstalter der Party gestellt wurden und dass jetzt noch 800 weitere Leute kommen, die ALLE eine Flasche dabei haben, ging man nicht ein. Als ob wir in dem Veranstaltungsraum die Flaschen geköpft hätten. Die Party begann mit einem leckeren Begrüßungsdrink (Blue Curaçao und Ananassaft – meine neue Lieblingskombi!) und zunächst nicht ganz meiner Musik. Das änderte sich aber relativ schnell und so waren wir schnell auf der Tanzfläche zu finden. Neben uns Kenza mit Freund und den anderen schwedischen Bloggern, die den größten Spaß hatten. Ich fand es schön zu sehen, dass sie nicht nur zum Award abgreifen gekommen ist, sondern eben auch noch den restlichen Abend feiern konnte. Und ihr Freund ist sowieso der absolute Knaller und photobombte jedes Fotos, in der er springen konnte. Hätte uns der Hunger nicht gegen 1 Uhr zu Mustafas Gemüsekebab verschlagen, hätten wir sicher noch eine Weile getanzt.
Einen einzigen großen Kritikpunkt habe ich jedoch – und damit bin ich nicht alleine: als deutsches Unternehmen hätte Stylight genau mit diesem Event gehabt, die deutsche Bloggerszene ein wenig zu pushen. Es ist allgemein bekannt, dass unsere Blogs weder so bekannt, noch auf einem ähnlichen Qualitätsstand sind, wie es im Ausland – insbesondere in Schweden und Spanien – der Fall ist. Wir sind einfach nicht so bekannt und gefragt. Stylight hätte mit seinem Standing die Möglichkeit gehabt, das einfach ein wenig zu verändern, indem es eine eigene Kategorie für deutsche Blogs gibt. Als deutsches Unternehmen wäre das sehr leicht zu rechtfertigen gewesen und hätte den ausländischen Blogs gezeigt, dass es uns auch gibt – gingen wir doch bei den Votings in der Masse unter. Das hätte ich mir gewünscht, denn ich hätte für eine bekleidet-Jana, eine Masha oder die Janes ein bisschen Lauter gejubelt.
super Einblicke und sehr interessantes Review 🙂
habe schon auf mehreren Blogs davon gelesen, aber es sind ja doch immer wieder andere Einsichten ^^
liebst Lorá
Oh, die Bilder sind wirklich toll, du fotogene Frau 😉
Und warum habe ich gerade bei meinen Suchergebnissen für meinen Blog "leonie löwenherz nackt" gefunden? :O Das macht mir ein bisschen Angst…
Und ich finde es wirklich schade, dass sie deutschen Blogs so untergehen, ich merke es auch hier in Norwegen, mein Gastvater führt einen Blog über Gold, klar was ganz anderes, aber wenn er das erzählt sind alle begeistert. In Deutschland hätte er e wohl lange nicht so einfach gehabt!
Ganz, ganz toll!
Ich finds richtig ehrlich und authentisch geschrieben und sowas liest man einfach gerne, vor allem, wenn man selbst nicht dabei war.
Deine Punkte kann ich vollkommen nachvollziehen und ich finde dass das eine faire Kritik ist.
Lara- http://www.kleiderkraenzchen.com
Sehr interessanter Bericht, der mir bis jetzt von allen am besten gefällt. Du schreibst authentisch und man kriegt so ein richtiges Gefühl für den Award. Dass Chiara etwas schlaff war, hatte ich mir fast gedacht, die fehlende Begeisterung kam sogar irgendwie via Instagram rüber 😀
Die Kritik bezüglich einer fehlenden deutschen Bloggerkategorie kann ich absolut nachvollziehen, aber vielleicht nimmt sich das Team die Kritik zu Herzen und ändern es nächstes Jahr.
Liebe Grüße
xx
Hach ja, endlich! Endlich mal ein Beitrag, der nicht so gemeckert und mimimi ist. Natürlich freue ich mich über ehrliche Blogeinträge, sei es der von Carry oder der von Lina (ein wenig überspitzt, aber das hat sie ja auch gesagt) und ich kann mir gut vorstellen, was sie damit meinen. Aber ich finde dein Artikel hat es irgendwie noch ein wenig besser gemacht. Hier zeigst du, dass du Spaß hattest, dass dir alles gefallen hat und so weiter. Du kritisierst auch, aber sowas von kontruktiv, das ist wunderbar! Keine Verallgemeinerung und vor allem kann man deinen Beitrag ganz ung gar nicht falsch verstehen. Was bei anderen kritischen Beiträgen zur Fashion Week eben schnell mal passieren kann und jemand, der nicht auf der Fashion Week war, denkt sich: Oh je, da gibt es nur falsche Leute und Lästereien. Jedenfalls danke dafür. Das zeigt auch mal eine andere Seite zwischen den "Alles war total super, yayayay!" und den "Schlechte Orga, böse/arrogante/nichtssagende Blogger, doofe Schauen." Blogposts 🙂 Merci und liebste Grüße!
Ein toller Einblick, danke! Und ja, deinen Standpunkt mit der deutschen Bloggerszene unterstütze ich voll und ganz! Ich verstehe es selber nicht ganz, wieso sich die Bloggerwelt hier eigentlich so entwickelt und nicht wie in anderen Ländern. Ist es die Einstellung der Menschen generell? Die Skepsis zum Internet? Ich weiß es nicht. Nichtsdestotrotz finde ich deutsche Blogs toll und ich lese sie immer wieder gerne. So wie deinen 🙂
Liebst, ina
Visit me at Petite Saigon
ich liebe das federcape von kristina!
Finde es toll, dass du auch ein paar KRtikpunkte anspricht.
Ich persönlich fand es auch komishc, dass nicht mehr deutsche Blogger nominiert waren. Es gibt doch so tolle. Der Blog von Annie von Fashionhippielloves ist ja super bekannt, man hätte si eja auch nominieren können…
Oh, dass Chiara lieblos (ist dass das richtige Wort?) war finde ich aber echt schade. Ich weiß ja nur, dass Kristina bei IG vorher schon super motiviert war und so viel gepostet hat 🙂
Ich war ja während der Awards in meiner Lernphase (und bins ncoj immer) und war super froh, über Instagram (besonders deinen Account) mitfeiern zu können 🙂
Und das mit dem Jules Mumm ist ja fies 🙁
Liebst
Svetlana von Lavender Star
toller Artikel, so ähnlich habe ich den Abend auch erlebt! Und bei dem Kritikpunkt einer deutschen Bloggerkategorie stimme ich dir zu!
guter bericht, ich habe nicht gewusst, dass sowas gibt! :))
abfashionlights.blogspot.com