Freitag, 27.12.2013
Liebes Tagebuch,
die Leute sind irre. Alle. Der erste Tag nach den Feiertagen und keiner schien es mehr erwarten zu können, die Familienharmonie verlassen zu können. Oder das an Weihnachten geschenkt bekommene Geld zu verprassen. Da ich ja am Montag vergeblich versucht hatte, eine Kommode aus dem Regal bei IKEA zu ziehen, habe ich heute meinem Superhelden-Papa aufgelauert und ihn ins Auto geschleppt. Nur kurz zu IKEA, Papa. Ich weiß genau wo die Kommode steht, es geht ganz schnell!
Meine Papa glaubt mir dann jetzt wohl nie wieder was, wenn es „echt ganz schnell“ geht. Bereits eine Stunde nach Eröffnung brauchten wir ganze dreißig Minuten, um einen Parkplatz zu finden, weil sogar die Schotterplätze komplett belegt waren. Die ganze Welt war im IKEA Walldorf einkaufen. Zum Glück hatten wir es nicht eilig und haben uns erstmal einen Spaß draus gemacht zu beobachten, was die Leute denn so Wichtiges kaufen, am Tag nach den Weihnachtsfeiertagen. Ich kann euch sagen, die Fahrten haben sich gelohnt. Manche haben eine ganze Rolle Geschenkpapier gekauft. Wow. Unglaublich. Andere mussten sich zwei superwichtige Topfpflanzen mitnehmen. Von der kleinen Plastikkiste mal ganz abgesehen. Wir haben uns wirklich köstlich amüsiert, wegen was für Banalitäten man sich den IKEA-Stress gegeben hat. Leider konnte ich nicht länger warten mit meinem Einkauf, da meine Kommode im Knut-Sale war. Besser nicht riskieren, dass sie ausverkauft ist. Also los, den Papa durch die Flure geschleift und ab an die Kasse.
Über die Feiertage hatten wir außerdem recherchiert und herausgefunden, dass die bei IKEA verkauften Waschmaschinen von Whirlpool sind und somit einen guten Ruf genießen. Da habe ich doch gleich mal zugeschlagen, damit ich nicht dauernd mit dem Wäschekorb durch die Stadt fahren muss, um die Waschmaschine meiner Eltern zu beschlagnahmen. Somit hat mir das Küchendisaster quasi noch eine Waschmaschine beschert. Zwar immernoch doof, dass ich sie noch nicht habe, aber immerhin gabs jetzt die Waschmaschine für umme dazu. Ist doch auch schonmal was.
Mit gemeinsamer Kraft haben wir dann alles zu Hause verfrachtet und mein Papa hat sich noch an die Montage zweier Lampen in meinen Fluren gemacht. Er ist ja schon ein lustiger Typ. Kaum guckt man mal nicht hin, was er so treibt, hat man den Salat (so ist das ja mit den Männern). An meinen Decken waren nämlich noch alte Lampen angebracht. So richtig alte, schwere, runde Glaslichter. Verboten hässlich. Die hat er also abmontiert. Entweder er hatte seine Brille nicht auf, oder er fand es einfach lustig – darunter war nicht gestrichen und tapaziert. Man sah also quasi einen großen grauen Kreis an der Decke. Und anstatt mich erstmal streichen zu lassen, hat er einfach die viel kleinere Lampe drübermontiert. In den dreckigen Kreis rein. Mein Superhelden-Papa. Ich muss schon wieder lachen, wenn ich nur dran denke.
Seit heute morge habe ich übrigens auch einen Internetanschluss und bin somit dauerhaft lebensfähig. Allerdings bin ich ja eine kleine Pfienzkanone und lasse mir jetzt noch eine neue Steckdose setzen, damit ich meinen Router genau dort hinstellen kann, wo ich möchte, ohne weitere Kabel verlegen zu müssen. Wenn ich mal ein Haus bauen sollte, werde ich auf jeder erdenklichen Höhe und alle zwanzig Zentimeter eine Steckdose setzen. Das ist echt ein Phänomen und eigentlich grundsätzlich Mangelware.
Dienstag, 07.01.2014
Liebes Tagebuch,
nachdem meine Schwester und mein Papa die bisherige Küchen-Koordination für mich übernommen hatten und sämtliche Warteschleifen geduldig über sich ergehen ließen, war ich heute an der Reihe. Denn: morgen soll meine Küche kommen. Vor Weihnachten konnte ich bereits herausfinden, dass zumindest der Großteil meiner Küche inzwischen bei der Spedition angekommen ist. Immerhin. Um herauszufinden, ob mein Problemkind Arbeitsplatte ihren Weg auch gefunden hat, habe ich dan gedacht, ich hänge mich einfach mal kurz in die Warteschleife am Telefon – wird schon nicht so lange dauern. Man konnte ja auf Twitter mitverfolgen, wie ich halb belustigt, halb verzweifelt eine Stunde lang wartete, bis ich endlich mit einer nuschelnden Mitarbeiterin sprechen konnte…
Nach zwanzig Minuten in der Warteschleife konnte ich das Warteschleifen-Lied mitsingen, mitsummen und mitpfeifen (jap, all das wurde in dem Lied geboten). Ich war inzwischen schon so im Bann des Liedes gefangen, dass ich fast schon verärgert war, wenn die Stimme meine Performance unterbrach, um mir meine aktuelle Position in der Warteschleife durchzugeben. Manchmal bin ich auch erschrocken weil ich dachte, es wäre schon ein Mitarbeiter dran, während ich ins Telefon trällere It’s true. Just wanna be with you. I’ll be by your side….
Im Endeffekt stellte sich dann raus, dass alle Teile samt Problemkind beim Montageservice eingetrudelt sind und es losgehen kann. Ich bin gespannt!
Donnerstag, 08.01.2014
Liebes Tagebuch,
ich bin ganz aufgeregt. Während ich hier sitze und tippe, schwirren zwei Männer durch meine Wohnung (laufen mit Schuhen auf meinem Chevron-Teppich rum) und bauen fleißig meine Küche auf. Nach nur einer Stunde stehen bereits sämtliche Korpusse (Korpen? Korpi? Korpuu? Wie heißt das?), auf dem Balkon wird an meiner Arbeitsplatte geschnippelt und die Fachmänner werfen mir dank Leitungsverlauf in den Wänden sämtliche Hängeschrank-Planungen über den Haufen. Bin ja mal gespannt, wie der Spaß aussieht, wenn es fertig ist. Natürlich fehlten gefühlte zweihundert Anschlüsse und ich bin nochmal 150€ mehr los als geplant. Aber heute ist mir alles recht, heute nehme ich alles hin. Hauptsache die Männer verlassen meine Wohnung mit komplett aufgebauter Küche. Die lachen sich schon kaputt, weil ich bei jedem Problemchen sage Mir egal, macht wie ihr denkt! – aber es ist mir wirklich egal. Ich will nur noch, dass das endlich fertig ist und ich feststellen kann, welche Trilliarden andere Küchengeräte mir noch fehlen. Dabei kann das gar nicht sein, denn ich besitze sogar eine Knoblauchpresse, obwohl ich Knoblauch hasse. Soeben wird eine Arbeitsplatte an mir vorbeigeschleppt und ich muss kontrollieren kommen. Es gefällt mir sogar! Eine Küche und sie gefällt mir. Unglaublich.
Du scheinst ein bisschen verwirrt zu sein heute ist Mittwoch der 8.1.14 😉
Aber mal wieder ein sehr gelungener Post 🙂
😀 Ja, ich bin so aufgeregt 😉
Danke für den Hinweis, gleich mal verbessert.
Haha großartig…ich liebe die Reihe von dir. Und ich bin sicher, es heißt Korpussi…oder so *lalala* Grüße, Vanessa. ach und Ikea Walldorf…no words!
Hahaha – ich liebe Deinen Schreibstil einfach – der ist köstlich 🙂 Bei den Warteschlaufen erschrecke ich mich auch oft wegen den Stimmen und denke, da ist schon jemand dran 🙂
beste reihe bei dir aufm blog. lese alles immer gespannt durch und beneide dich etwas dass du wirklich gespart hast und das geld hattest alles neu machen zu können 🙂 ich wohne seit einem Jahr alleine und so langsam kommt erst alles in den gang 😀 habe aber auch 3 Monate ohne Küche überleben müssen 🙁 😀
viel erfolg weiterhin <3
Diese Tagebuch-mäßigen Einträge sind einfach ein Genuss! Ich freue mich immer wie ein kleines Kind, wenn in meinem Feed ein I'M MOVING – Eintrag von dir erscheint! 🙂
Es freut mich, dass dein Küchenproblem endlich ein Ende nimmt.. das gestern auf Twitter fand ich auch ganz lustig 😉
Liebe Grüße,
huch jetzt war ich fast ein wenig erschrocken und verwirrt wegen dem Donnerstag, den 8.1., war ich doch heut sogar in der Uni mit Mittwochsprogramm 😀
Die Küche find ich schick bisher, sieht sehr weiß aus, genau wie mein WG-Zimmer 😀
Deine Steckdosenüberlegung kann ich ABSOLUT nachvollziehen! In meinem Zimmer sind auch an den unmöglichsten Stellen Steckdosen verteilt, sodass ich bei Ikea erstmal 5 Verlängerungsschnuren gekauft hab (Ein Hoch auf günstige 2er-Packs!).
Freu mich auf weitere Teile deiner I'm moving-Reihe! 🙂
Liebe Grüße, Virginie
Du magst keinen Knoblauch?! Ich bin erschüttert. Aber der Artikel war mar wieder sehr amüsant zu lesen und wie schön, dass deine Küche endlich da ist!
Ich liebe diese "I'm moving"-Posts, die sind echt klasse!!!
Und das was man bisher von der Küche sehen kann sieht auch super aus 🙂
Ich war bisher noch nie im IKEA-Walldorf, aber hier in meinem IKEA Frankfurt hatte ich entweder Glück oder es wollen einfach nicht so viele Leute hierher. Es gab zwar schon ziemlich volle Tage, aber so schlimm wie ich es aus anderen Läden oder sogar anderen IKEAs kenne wars noch nie 🙂
Ach und der liebe Duden sagt: Korpusse 🙂
Ich liebe deine I'm moving – Reihe 🙂 Bin selbst vor einem Jahr ins Studentenheim gezogen, aber da waren schon Möbel drin, bei dir gibts tolle Inspirationen, wenn es dann endlich mal in die richtige "erste Wohnung" geht 😉
Wenn I'm moving vorbei ist, gibts dann auch I'm living? 🙂
Grüße, Laura ♥
Ein wirklich amüsanter Eintrag der mir sofort ein Deja vu beschert. Vor über 2 Jahren bin ich daheim ausgezogen und bin froh dass ich den i'm moving teil hinter mir habe. Habe auch über 1 Monat ohne Küche leben müssen- da lernt man die erst wirklich zu schätzen;)
xoxo Sophie
schaut doch mal bei mir vorbei bin noch neu und freue mich sehr über jeden Besuch oder Kommentar 🙂
http://lavieunique.blogspot.co.at/
Ich habe mich so gefreut, als ich gesehen habe, dass du wieder ein Update zu deinem Umzug gepostet hast 😉 Aber dein Papa tut mir manchmal ein bisschen leid, aber meinem Papa wird es, wenn ich ausziehe, nicht anders ergehen 😀
Ich freue mich schon auf den nächsten Post!
Alles Liebe,
Rebecca von http://couture-contra-casual.blogspot.de/
ich bin auch gerade erst umgezogen, was man da für sachen mit macht 😀
die kommode habe ich auch und ich liebe sie über alles. leider hat sie den umzug nicht so gut überlebt… da muss wohl bald mal was neues her 🙁
bin gespannt wies weiter geht! liebe grüße
christina von kupferfarben.com
Diese 'Tagebuch'reihe ist wirklich super und bringt mich immer zum Grinsen 😉 Schön, dass deine Küche nun endlich aufgebaut ist :), aber wie du magst keinen Knoblauch?? Was ist das denn, der ist einer meiner Hauptnahrungsmittel 😉 Jetzt kann ich dir wenigstens erklären, warum du laut deiner Aussagen nicht abschmecken kannst 😉 : Der Knoblauch fehlt einfach, ganz klar 🙂
Ich freue mich auf weitere Posts 🙂
Lg Ronja
Ich liebe deine Umzugsposts!
Und jetzt hat es ja endlich auch mit der Küche geklappt 🙂
Sieht schon toll aus 🙂 Den Ikea Wahnsinn kenne ich nur zu gut 😀
Das ist wirklich super spannend, von dir in dieser Reihe zu lesen! Vor allem stecke ich auch gerade mitten im Umzug bzw. habe ihn zur Hälfte hinter mir und da kann ich dir einfach total nachempfinden/sehe mich selbst in deinen Texten 😀
Liebst, ina
Visit me at Petite Saigon
huhu liebes 😀
da gehts dir ja GENAU WIE MIR!!!
wir waren auch am tag nach weihnachten im ikea und es war DIE HÖLLE!!!! die ganze welt war wohl da!
Dabei wollten wir doch nuuuuur kurz ein regal und einen schreibtisch! ARG!
Und das mit den lampen war sa bei uns auch so 😀 aber papa hat schnell weiß drübergestrichen (wir hatten noch farbe da) und jetz sieht man nix mehr…. Manchmal fragten wir uns echt "In was für eine bruchbude ziehen wir ein"… Die lampe war bei uns AN DER DECKE FESTGEKLEBT Ö_Ö Ähmmmmm joar…. aber jetz haben wir ne tolle neue und eine weiße decke obendrein 😀
immer wieder spannend, bei dir die "i´m moving" rubrik zu lesen 😀 und ja, man fiebert regelrecht mit. weiter so! 🙂
Ich freu mich so für dich, dass deine Küche endlich, endlich da ist! Viel Spaß beim Einweihen 😉
haha super geschrieben! die reihe ist echt klasse und zum glück steht deine küche endlich:) hoffe die rubrik bleibt noch ein wenig erhalten. LG
Ich wünsche dir viel Erfolg mit dem Umzug 🙂
http://stylemaquillage.blogspot.de/
Korpora? 😀 <3
😀 Bester Vorschlag!