Dienstag, 12. Juli 2016
Liebes Tagebuch,
ich bin völlig aufgeregt. Ich drehe durch und werde wahnsinnig. Heute haben wir endlich endlich endlich unseren Kleiderschrank eingekauft. Ich hatte ja schon wochenlang online immer wieder unseren Kleiderschrank geplant – dabei habe ich sowohl den PAX Klassiker, als auch andere Modularsysteme aus anderen Möbelhäusern probiert. Aber sind wir mal ehrlich. Wer mir ein nicht funktionierendes Planungstool online zur Verfügung stellt, der ist bei mir schon raus. So blieb es im Endeffekt bei IKEA und PAX und das war sogar auch das günstigste Modell. Sowohl was das Geld, als auch die Nerven angeht. Lustigerweise sind wir vor lauter Optionen, die man bei so einem Kleiderschrank hat, fast wahnsinnig geworden. So haben wir die absolute Basic-Variante gewählt – Fach oben, zwei Kleiderstangen, Schubladenfach unten. So hat jeder seine Seite bekommen. Und weil ich ein Mädchen bin und damit laut ungeschriebenem Gesetz Anspruch auf mehr Platz im Schrank habe, habe ich noch einen halben Schrank mehr bekommen, der eine Kleiderstange und ein paar Regalböden umfasst.
Ohne Nachzudenken (ich, weil ich völlig am Ausrasten war, dass ich endlich meinen Kleiderschrank bekomme, hüpf, hüpf, hüpf – und mein Freund, weil er eben er ist und damit eher der pragmatische Schulterzucker) sind wir also in den nächsten IKEA einmarschiert und haben uns die Teile zusammengesucht (organisiert wie ich bin, habe ich zumindest am Vortag des Einkaufs noch ein funktionierendes Hirn gehabt und aus dem Planungstool heraus eine Packliste mit Stellplätzen gedruckt). An die Kasse, bezahlt, ich immernoch am Hüpfen. Wir stehen mit den zwei Wägen vor dem Auto, ich immernoch am Hüpfen, als mein Freund ganz nüchtern meint: Das passt nicht.
Äh ja. Dass ein Schrank, der fast zweieinhalb Meter hoch ist, auch ebenso große Wände und Türen hat, die verladen werden müssen, das hätten wir uns auch vor dem Kauf mal denken können. Mein Auto ist ja nicht mal ingesamt zweieinhalb Meter lang und das Auto meines Freundes hat so eine saublöde Konstruktion im Kofferraum, dass man da auch kaum etwas reinbekommt. Natürlich war genau an diesem Tag – kurz vor Ladenschluss – kein Tranporter mehr zu Mieten übrig. Im Endeffekt ist dann mein Freund mit offenem Kofferraum und fast halb raushängenden Teilen zwei Mal zwischen IKEA und Speyer hin und her gefahren. Mit Tränen in den Augen stellte ich mir schon meinen Hüpf-Hüpf-Kleiderschrank auf der Bundesstraße liegend vor. Wundersamerweise ging nichts zu Bruch, es gab keine Verluste und ich hatte meinen Kleiderschrank. Hüpf, hüpf! Leider war es dann inzwischen so spät, dass wir den Aufbau auf den nächsten Tag verschoben haben.
Mittwoch, 13. Juli 2016
Liebes Tagebuch,
den ganzen Morgen schon bin ich ein Dopsball und kann es kaum erwarten, endlich heimzukommen und den Schrank endlich aufzubauen. Kaum ist meine Sollzeit auf der Arbeit erreicht, rase ich wie eine Gestörte nach Hause. Der Freund war schon fleißig und hat die Korpusse (ja, ich habe die Mehrzahl von Korpus gegoogelt) aufgebaut. Ohne irgendeine Anleitung zu lesen, reiße ich die umherfliegenden Verpackungen auf (Kleiderschrank aufbauen hat Frau von Heute im Blut) und bringe innerhalb kürzester Zeit Kleiderstangen, Regalbretter und Körbe an.
Während ich noch dabei bin, meine Kleiderkisten zu suchen, beginnt der Freund schon mit der Bestückung seines Teils. Habe ich erwähnt, dass ich zum penibelsten Ausmisten genötigt wurde und mein Freund wahllos alles in seinen Schrank hängt? Vom letzten Schrumpel-T-Shirt bis hin zur Erinnerungs-Bundeswehr-Jacke, die er seit fünf Jahren nicht mehr angehabt hat. Unfassbar. Noch unfassbarer ist, dass er sich unglaublich darüber lustig gemacht hat, dass ich nur einheitliche, weiße Kleiderbügel habe und keine anderen in meinem Schrank erlaube. Ich sage euch, noch bevor ich überhaupt meinen Schrankteil einräumen konnte, musste ich im Keller eine weitere Kiste mit Kleiderbügeln ausgraben, weil der Herr auf den Geschmack gekommen ist und seine komplette Seite mit den Bügeln vollgehängt hat. Männer!
Kaum ist er aus dem Raum, beginnt meine heilige Zelebration. Alle Kleider werden aus den Kisten auf’s Bett geschüttet und eins nach dem anderen fein säuberlich auf die Bügel gehängt. Farblich sortiert und innerhalb der Farbe nach Ärmellänge geordnet, richte ich mir gemütlich meinen Schrank ein. Es gibt nichts schöneres, als Kleiderbügel gekonnt hin und her zu schieben und die einzelnen Stücke einzusortieren. Herrlich! Ich hätte professionelle Schrankeinräumerin werden sollen.
Professionelle Kleiderschrank-Griff-Anbringerin hätte ich übrigens nicht werden sollen. Nachdem eine Tür nun unschön ruiniert war, hatte ich den Kniff aber raus und habe alle anderen Griffe schön sauber verschraubt. Passiert. Muss man durch. Dafür habe ich einen farblich sortierten Kleiderschrank.
Ich ♥ deine We-Are-Moving- bzw. Interieur-Posts! Und bin super gespannt, wie alles aussieht, wenn es fertig ist 🙂
PS: Du kannst gerne mal meinen Schrank ausmisten bzw. neu sortieren 😀
Gerne!!! Nichts besser als Schrank sortieren ❤️
Kommen da noch Türen dran oder bleibt die Front offen?
So ein aufgeräumter Kleiderschrank mit Luft zwischen den Bügeln sieht toll aus. Meiner tut das nicht.
LG Sabine
Da sind Türen dran – das sieht einfach aufgeräumter aus, finde ich.
Platz zwischen den Bügeln habe ich auch kaum mehr, das Foto ist nach den ersten paar Kleidungsstücken entstanden 🙂
Finde ich toll!
lu | coco & louis
Wow, ich seh schon, da kommt sicher noch eine Menge Arbeit auf dich zu 😀 Aber irgendwie freut man sich auch darauf, nicht wahr?
Liebe Grüße,
Jenny
http://imaginary-lights.net
Irgendwann wird auch bei mir mal endlich ein Pax einziehen! Du darfst dann gerne vorbei kommen und das alles farblich ordnen 😉
Kann man dich auch als persönliche Schrankordnerin buchen? 😉